Einwohnermeldekartei
Das Einwohnermeldeamt Neuburg hat bereits um 1901 damit angefangen, für alle Bewohner der Stadt eine Meldekartei anzulegen. Bis Mitte der 1980er Jahre wurde sie in Papierform geführt. Seither werden die An- und Abmeldedaten der Neuburger nur noch in elektronischer Form aufbewahrt. Die historische Meldekartei befindet sich heute im Stadtarchiv.
Die Karteikarten aus den Anfangsjahren sind nur sehr spärlich überliefert. Vermutlich spielten damals die Einwohnerakten noch eine große Rolle (vgl. eigenes Kapitel). Ab den 1920er Jahren bietet die Einwohnermeldekartei jedoch einen wahren Fundus an Informationen für Familienforscher:
Namen und Adressen, Geburts-, Heirats- und Sterbedaten, die Eltern und Kinder, vorherige und spätere Wohnorte, der Beruf, manchmal auch Hinweise auf begangene Straftaten, den Militärdienst, Vermieter oder Arbeitgeber.
Gerade wenn man die Daten zu Geburt, Heirat oder Tod nicht kennt, ist die Suche über die Personenstandsunterlagen der Standesämter sehr zeitaufwändig. Über die Einwohnermeldekartei erhält man die Daten oft ohne große Umwege.
In einigen Fällen kann die Einwohnermeldekartei noch nicht eingesehen werden, da noch datenschutzrechtliche Sperrfristen gelten. Wir sehen gerne für Sie nach, ob zu Ihrer Familie Meldekarten vorhanden sind und ob diese bereits eingesehen werden können.
Für die Ortsteile existieren in der Regel auch Einwohnermeldekarteien. Sie beginnen meist erst in den 1920er Jahren und befinden sich ebenfalls im Stadtarchiv Neuburg.
Hier finden Sie ein frühes Beispiel einer Neuburger Meldekarte, die 1913 angelegt wurde: Kathi Lohner zog im Alter von 14 Jahren von ihrem Heimatort Ballersdorf nach Neuburg, um als Kindermädchen bei Familie Wurzer zu arbeiten (für eine größere Ansicht bitte auf die Bilder klicken). Kaufmann Georg Wurzer und seine Frau Franziska hatten vier Kinder und einen Neffen, um die sich Kathi Lohner kümmerte (das wiederum steht im so genannten Einwohnerakt - einer anderen interessanten Quelle im Stadtarchiv Neuburg).