Vier Weiher im Umfeld des Flugplatzes Neuburg/Zell wurden auf PFAS untersucht
Pressemitteilung des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen
Das Gesundheitsamt Neuburg-Schrobenhausen hat auch in diesem Jahr aus vier Weihern im Umfeld des NATO-Flugplatzes Neuburg Wasserproben entnommen und diese durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf per- oder polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersuchen lassen. Seit 2018 werden die Untersuchungen aufgrund der Kontamination auf dem Flugplatz Neuburg/Zell jährlich durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse für das Jahr 2023 aus dem LGL vor.
Beprobt wurden der Zauner Weiher (Heinrichsheim), Schimmer Weiher (Kochheim), der Rosinger Weiher sowie der Zeller See. Die Befunde zeigen, dass sich die PFAS-Gehalte in den drei erstgenannten Weihern im Bereich der Ergebnisse der letzten Jahre bewegen. So lassen sich zwar einzelne PFAS-Substanzen nachweisen, jedoch unterhalb der Bestimmungsgrenze. Dagegen sind im Zeller See wie auch in den vergangenen Jahren PFAS nachweisbar. Um detaillierte Erkenntnisse über die PFAS-Gehalte im Zeller See zu erhalten, hat das Gesundheitsamt in diesem Jahr auch das Oberflächenwasser untersuchen lassen. Bei der Auswertung wurde festgestellt, dass die PFAS-Werte an der Oberfläche teilweise bis zu zehnmal höhere Gehalte aufweisen, als in den tieferen Schichten. Das LGL weist darauf hin, dass sich PFAS an der Grenzschicht Luft-Wasser sowie an Schwebesedimenten anreichern. Das könnte eine Erklärung für die erhöhten Werte an der Oberfläche sein. Für eine genaue Ursachenermittlung sind weitergehende Untersuchungen notwendig.
Aufgrund der Anreicherung in den oberen Schichten rät das Gesundheitsamt Neuburg-Schrobenhausen zu einem umsichtigen Badeverhalten im Zeller See. Es handelt sich dabei um einen Empfehlung, das Baden zu reduzieren, jedoch nicht um ein Badeverbot, da keine akute Gesundheitsgefahr ausgeht. Als Vorsichtsmaßnahme wird empfohlen, dass Kinder nicht öfter als zehnmal jährlich je eine Stunde im Zeller See baden sollten. Da PFAS überall zu finden ist und damit auch in unserer Nahrung enthalten sein kann, sollte die tolerierbare wöchentlich Aufnahme nicht noch zusätzlich durch häufige oder zu lange Badegänge im Zeller See ausgeschöpft werden. Dieser Empfehlung des Gesundheitsamtes liegt der aktuelle Richtwert der europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) zugrunde, der sich an der maximal tolerierbaren wöchentlichen Aufnahme an PFAS pro Kilogramm Körpergewicht bemisst. Weiter Informationen hat das Gesundheitsamt auf der Homepage des Landratsamtes unter www.neuburg-schrobenhausen.de/PFAS zusammengestellt.