Vortrag über die Kurfürstin-Witwe Maria-Leopoldine
Die Wiege von Maria Leopoldine, Erzherzogin von Österreich-Este, stand in Norditalien, ihre Eltern waren Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich und Maria Beatrice von d`Este. 1776 wurde sie in Mailand geboren und verbrachte eine glückliche und behütete Kindheit in einem Stadtpalais in der Nähe des Mailänder Doms. Die sorglosen Kindheitsjahre wurden durch den französischen napoleonischen Kriegseinfall in der Lombardei unterbrochen. Die Familie musste deshalb aus Italien fliehen. Eine politisch arrangierte Heirat mit Kurfürst Karl Theodor von Pfalz Bayern brachte die junge Erzherzogin an den Kurfürstenhof nach Bayern. Als junge Kurfürstin am Bayerischen Hof in München musste sie sich so manchen gesellschaftlichen Herausforderungen stellen. Nach dem Tod des Kurfürsten Karl Theodor richtete die junge Kurfürstin-Witwe ihr privates Leben selbst ein. Sie baute sich ein wirtschaftliches Imperium auf, das sie selbst verwaltete und welches mit vielen Auslandsreisen verbunden war. Für eine Frau von adeliger Herkunft war das für die damalige Zeit ungewöhnlich. Sie war eine gewiefte Geschäftsfrau, eine raffinierte Diplomatin und exzellente Gesellschaftsdame! Ihr ruheloses Leben endete spektakulär durch einen tragischen Unfalltod. Als ihre letzte Ruhestätte wählte sie die Gruftkapelle auf dem Antoniberg bei Stepperg.
Ein Vortrag von Christa Söllner, langjährige Landkreisgästeführerin, über die aufregendste, emanzipierteste, materiell und geistig unabhängigste Frau, die Bayern im 19. Jahrhundert vorzuweisen hatte.